Wir pflanzen einen Mirabellenbaum
Als wir an der Streuobstwiese ankamen, hatte Herr Berberich bereits ein Loch mit einer Schaufel gegraben. Zusammen mit Frau Frisch haben wir die Äste mit einer Gartenschere geschnitten, damit sie nicht nach innen wachsen. Auch die Abgekickten Wurzeln haben wir geschnitten. Dann stellten wir den Baum in das Loch und füllten die ausgegrabene Erde wieder hinein. Darauf haben wir dann Wasser gegossen, fruchtbare Erde darüber gegeben und alles nochmal übergossen. Jetzt durften wir alles festtrampeln. Danach haben wir einen Pfosten neben dem Baum in die Erde geschlagen. Nun haben wir den Baum und Stickel mit einem Kokosnusshaarband in Form einer 8 verbunden. Zum Schutz haben wir einen Hasendraht um Pfosten und baum gespannt. So, dass keine Tiere (Hase, Reh, Wildschwein) die Rinde des jungen Baumes abknabbern können. Unser Baum muss nun regelmäßig gegossen werden. Wenn er gut anwächst, trägt er bestimmt bald Früchte.
Text: Marie Miko
Am letzten Donnerstag vor den Osterferien sind wir von der Schule zur Streuobstwiese gelaufen. Dort haben wir Frau Frisch, Herrn Berberich und den Zeitungsfotografen getroffen. Unsere Rucksäcke haben wir in den Bauwagen gestellt.
Frau Frisch hat uns zuerst erklärt , wie wir mit den Pflanzwerkzeugen umgehen sollen. Dann ging es los!
Herr Berberich hatte schon vorher das Loch ausgegraben. Frau Frisch hat uns noch erklärt, dass der Mirabellenbaum, den wir pflanzen wollen, ganz eng mit Zwetschgen, Aprikosen und Pfirsichen verwandt ist. Sie hat uns auch gezeigt, wie sie die Äste am Baum zurückgeschneidet. Sie hat auch erklärt, dass wir besonders auf die feinen Haarwurzeln achten müssen.
Wir haben den Mirabellenbaum ins Loch gestellt, die Erde eingefüllt und den Baum gerüttelt, damit die Luftbläschen an den Wurzeln verschwunden sind. Danach haben wir den Baum mit Wasser eingeschlämmt. Dann wurde die Pflanzerde darauf verteilt und wir durften die Erde festtreten. Danach haben wir wieder mit Wasser gegossen.
Im Anschluss haben wir einen Holzstickel eingeschlagen. An diesem wurde das Bäumchen mit einer 8 aus Kokosstrick angebunden. Aus Hasendraht haben wir dann eine Drahthose gebaut.
Nach einer Vesperpause hat uns Frau Frisch an anderen Bäumen gezeigt, wie die Äste zurückgeschnitten werden.
Wir sind dann wieder gemeinsam mit unserer Klassenlehrerin Frau Lindlau-Hecht zur Schule gelaufen. Die Baumpflanzaktion hat mir viel Spaß gemacht.
Text: Lena Dörr
Höpfingen. (adb) Seit 2018 kann die Höpfinger Grundschule ihr „Klassenzimmer im Grünen“ auf der Blühwiese Martin Berberichs im Talacker nutzen. Nachdem das von Streuobstpädagogin Monika Frisch geleitete Projekt coronabedingt einige Zeit ruhen musste, wurde am Donnerstagmorgen eine Nancy-Mirabelle gepflanzt und allerhand Wissenswertes über Obst, Bäume und die Natur erzählt.
Los ging es früh am Morgen: Gemeinsam mit Monika Frisch empfing Martin Berberich, der sich direkt zuvor in der Schule einem durch die Hardheimer „Apotheke an der Post“ durchgeführten Corona-Schnelltest unterzogen hatte, die 22 Drittklässler nebst Klassenlehrerin Susanne Lindlau-Hecht. Dort erläuterte ihnen Monika Frisch in einer „abgespeckten Vortragsrunde“ den in einer regionalen Baumschule veredelten Setzling mit seinen Bestandteilen, auf die es beim Einpflanzen zu achten gelte. „Ein jeder Baum setzt sich aus Wurzel, Stamm und Krone zusammen“, ließ sie wissen. Dabei müsse man aber zunächst die Krone kürzen, damit der Baum besser anwachsen und sein Geäst gut versorgen könne. „Das beste und vitaminreichste Obst trägt der Baum nämlich in einer lichtdurchfluteten Krone“, hob die Streuobstpädagogin hervor und erinnerte an die „Hutregel“, laut der ein Hut durch die Krone geworfen werden müsse. Bleibt er in einem Ast hängen, so ist dieser zu entfernen. Die sichtlich interessierten Kinder hatten viel Freude und stellten zahlreiche Verbindungen zum Alltagsleben her, ehe Monika Frisch mit ihnen den tragenden, für einen geraden Wuchs sorgenden Leitast einkürzte. Schließlich soll der Baum – die Nancy-Mirabelle wurde bewusst aufgrund des Prädikats „Streuobst des Jahres 2021“ und ihrer großen Beliebtheit in ganz Europa ausgewählt – ein langes Leben haben: „Während Birnbäume bis zu 150 Jahre und Apfelbäume etwa 100 Jahre alt werden können, hat die Mirabelle rund 80 Jahre vor sich“, erklärte Monika Frisch, die das Gehölz gemeinsam mit den Kindern einpflanzte, deren Fragen sie sich mit viel Geduld und Fachwissen stellte. So gab sie ihnen auch praktische Tipps mit, falls man den Baum am Wochenende mit den Eltern und Geschwistern „besuchen“ wollen würde und empfahl rutschfestes Schuhwerk und lange Hosen zum Schutz vor hohem Gras oder Zecken sowie Sonnencreme.
Das im Rahmen des Sachunterrichts durchgeführte Projekt soll bei den Kindern das Bewusstsein für die heimische Natur wecken und sie zu einer gewissen Sorgsamkeit im Umgang mit ihrem Umfeld sowie Nahrungsmitteln animieren. „Die Hege eines Baums ist mit der Aufzucht eines Tieres zu vergleichen“, merkte Monika Frisch an und hob hervor, dass man anonym im Verbrauchermarkt gekaufte Waren mit einer völlig anderen Betrachtungsweise behandle und verzehre wie etwa selbst geerntetes Obst. „Es geht darum, dass man Respekt vor der Natur, der eigenen Heimat und der Welt entwickelt und das alles nicht als Selbstverständlichkeit ansieht“, begründete auch Martin Berberich, der sein 34 Ar großes Grundstück in der Nachfolge seines Großvaters Heinrich Wendelin Berberich bewirtschaftet und der Schule sehr gern die Möglichkeit zum „Klassenzimmer im Grünen“ gibt. Das freut auch Klassenlehrerin und Schulleiterin Susanne Lindlau-Hecht: „Wir sind total begeistert von dieser kindgerechten Form der Naturerziehung und froh darüber, nach langer Corona-Durststrecke wieder in die Natur gehen zu dürfen“.
Mit freundlicher Genehmigung
adb / © Rhein-Neckar-Zeitung, Freitag, 26.03.2021
Fotos: Schule Höpfingen, Rhein-Neckar-Zeitung(adb).